Das Problem namens Plastik
Der moderne Mensch nutzt Plastik täglich. Beim Einkaufen benutzen wir immer noch viel zu oft eine Plastiktüte. Haben wir beim Spaziergang Durst? Dann holen die meisten von uns eine Plastikwasserflasche aus dem Rucksack. Sitzen wir in einem Straßencafé? Dann wird unsere Cola-Flasche immer noch regelmäßig mit einem Plastikstrohhalm serviert. Wir könnten so weitermachen, aber Sie verstehen, worauf ich hinaus will. Es gibt immer noch kein Entkommen vor all dem Plastik, während wir zunehmend verstehen, wie schädlich es ist.
Mikroplastik in Kosmetika
Man könnte meinen, Kosmetika seien in unserer plastikdominierten Welt eine Ausnahme? Leider nicht. Aktuelle Untersuchungen der Plastic Soup Foundation zeigen, dass 87 % der meisten Kosmetika Mikroplastik enthalten. Diese werden auch „Mikrokügelchen“ genannt und sind oft so klein, dass sie unsichtbar sind. Diese Kunststoffe gelangen über unsere Abflüsse und Abwasserkanäle in unsere Meere, ersticken die Umwelt und landen in unserer Nahrungskette. So gefährden wir Natur, Tiere und uns selbst.
Mikroplastik überall
Kunststoffe wurden mittlerweile in unseren Lebensmitteln, überall auf der Erde (sogar am Nordpol) und sogar in unserem Blut gefunden! Wissenschaftler aus relevanten Disziplinen sind sehr besorgt, insbesondere über die Unumkehrbarkeit dieser Situation. Denn Kunststoff braucht Hunderte von Jahren, um sich zu zersetzen, und kann in dieser Zeit erheblichen Schaden anrichten. Das bedeutet, dass der Kunststoff, der in Ihrer Jugend produziert wurde, derzeit noch irgendwo auf der Welt herumschwimmt.
Es ist ein weiteres großes Problem, wenn es nicht verbrannt wurde. Das kann und muss anders werden! Deshalb fordert die Plastic Soup Foundation Hersteller auf, keine Mikrokügelchen mehr in ihre Produkte zu integrieren.
Was ist mit Zahnpasta?
Die Plastic Soup Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Reduzierung der Plastikverschmutzung (vor allem der Meere) widmet. Am 20. August 2020 veröffentlichte die PSF eine Untersuchung zu Mikroplastik in Kosmetika, darunter auch Zahnpasta. Man könnte meinen, Mikroplastik in Zahnpasta würde der Vergangenheit angehören, zumal die Hersteller versprochen haben, daran zu arbeiten. Doch leider ... haben viele Hersteller diesen Inhaltsstoff aus wirtschaftlichen Gründen (sprich: Gier) nicht ersetzt. Und nicht nur in Zahnpasta fanden die Forscher der PSF Mikroplastik, sondern in allen Kosmetika! Mittlerweile sind fast zwei Jahre seit der Veröffentlichung des Artikels vergangen. Ein guter Zeitpunkt, um einen Blick auf die ergriffenen Maßnahmen zu werfen: Haben die großen Marken ihr Vorgehen geändert?
Endgültige Ergebnisse
Mit der App „Beat the Microbead“ der Plastic Soup Foundation können Sie Produkte scannen, um festzustellen, ob, welche Art und wie viel Mikroplastik sie enthalten. Von den größten Zahnpastamarken waren dies die zehn am häufigsten gescannten/verwendeten Produkte mit Mikroplastik im Jahr 2020:
- Zahnpasta mit frischer Minze, Aquafresh
- Cool Mint Zahnpasta, Prodent
- Tandpasta Classic, Zendium
- Anti-Tandsteen-Tandpasta, Prodent
- Tandsteen Controle 3-in-1 Tandpasta, Aquafresh
- Frische Gel-Zahnpasta, Prodent
- Pro-Expert Intense Reiniging Tandpasta, Oral-B
- Arctic Fresh Whitener Tandpasta, Prodent
- Tandpasta Intense White, Aquafresh
- Sanfte Whitening Tandpasta, Sensodyne
Alle diese Zahnpasten stammen von großen Marken, was bedeutet, dass die Mehrheit der Menschen eine dieser Pasten verwendet (es sei denn, man ist ein treuer Smyle-Fan). Und zwei Jahre nach der Studie der PSF enthalten alle diese Zahnpasten immer noch Mikroplastik! Das bedeutet, dass die Mehrheit der Menschen täglich Mikroplastik beim Zähneputzen verwendet.
Wie dem auch sei, das waren nur die am häufigsten gescannten Zahnpasten. Wie sicher sind Sie überhaupt
mit diesen Marken? Die oben genannten Artikel sind nicht die einzigen Produkte, die sie
verkaufen. Beginnen wir mit Aquafresh; von den 31 Zahnpasten sind 27 Sorten voll
mit Mikroplastik. Bei Prodent sind Sie mit 11 Produkten sicher, bei den anderen 67 Zahnpasten hingegen nicht. Zendium punktet mit 3 von 31 Zahnpasten ohne Mikroplastik und
Auch Sensodyne schneidet mit 47 sicheren Pasten und 179 unsicheren Pasten nicht am besten ab.
Glücklicherweise gibt es zahlreiche Alternativen zu schädlichen Zahnpasten. Nur müssen wir noch viele Menschen warnen, unser Wissen darüber teilen und sie so überzeugen.
Wir werden nicht aufgeben
Auch du kannst zur Lösung beitragen. Achte zum Beispiel darauf, was du kaufst – diese Regel befolgen wir in jedem Geschäft. Vergleiche Produkte und Marken und gib dein Geld nur für nachhaltige Produkte aus. Unterzeichne außerdem die EU-Petition für ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika. Lade dir die kostenlose App „Beat The Microbead“ herunter und prüfe, ob deine Lieblingsprodukte Mikroplastik enthalten. Möchtest du sichergehen, dass deine Zahnpasta kein (Mikro-)Plastik enthält? Dann wähle Smyle!